Studentischer OP-Assistent (w/m)

Vorwort

Im Rahmen des Chirurgenkongresses 2011 in München wurde, von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie initiiert, die Arbeitsgemeinschaft „Junge Chirurgie“ (CAJC) gegründet. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die Interessen junger Allgemein- und Viszeralchirurgen zu vertreten. Es haben sich initial drei Kernbereiche herauskristallisiert: Weiterbildung, Soziales- und Karriere sowie die chirurgische Ausbildung der Studenten. Dies zeigt ganz deutlich, dass die DGAV die Notwendigkeit der Akquise chirurgischen Nachwuchses erkennt und gezielt in dieser Richtung tätig wird.

Zahlreiche Kliniken stehen vor dem Problem des mangelnden chirurgischen Nachwuchses. Es werden nicht selten Ärzte aus dem Ausland rekrutiert oder es wird auf Honorarärzte zurückgegriffen. Die CAJC hat sich zum Ziel gesetzt unsere Studenten in Deutschland zunehmend für die Chirurgie zu begeistern.

Wir im St. Martinus-Hospital bieten als eine der ersten Kliniken bundesweit die Ausbildung zum studentischen OP-Assistent (w/m) an.

Unser Konzept

Es werden mindestens zwei Workshops von mindestens drei Stunden Dauer ausgerichtet. Nach Führung durch die Operationsabteilung einschließlich Aufwachraum und Zentralsterilisation werden die Grundlagen der Regeln im OP, Sicherheitscheckliste sowie perioperative Maßnahmen unterrichtet. Des Weiteren werden Kenntnisse in Sterilität und Hygiene vermittelt. Die gängigen Operationsverfahren der Allgemein- und Viszeralchirurgie in konventioneller und laparoskopischer Technik werden vorgestellt. Neben Theorie in Materialkunde werden Nahttechniken besprochen und unter Anleitung geübt. Außerdem wird der Umgang mit der Laparoskopiekamera am Pelvitrainer vorgestellt und geübt. Ziel der Workshops ist die Vorbereitung auf den Einsatz als OP-Assistent bei konventionellen und laparoskopischen Eingriffen.

Der/die Student(en) werden in Kleingruppen bzw. im Einzeltraining von einem Arzt betreut. Dieser Arzt begleitet als Pate die ersten praktischen Einsätze im Operationssaal.

Urkunde studentischer OP-Assistent (w/m)

Die abschließende Prüfung wird innerhalb von 14 Tagen nach dem letzten Workshop erfolgen. In dieser Prüfung werden die vermittelten theoretischen Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten überprüft.

Lübecker Toolbox

Um den studentischen OP-Assistenten (w/m) auch außerhalb des OPs bestmögliche Lernbedingungen bieten zu können, hat das St. Martinus-Hospital eine Lübecker Toolbox angeschafft. 

Die „Lübecker Toolbox“ stellt ein Gesamtkonzept dar, bestehend aus einer Trainingsbox mit integrierter Kamera, vier Modulen mit 6 Übungen, Zielvorgaben für die jeweiligen Übungen, Darstellung eines effektiven Trainingsablaufs und didaktischem Videomaterial. Mit der „Lübecker Toolbox“ wurde ein wissenschaftlich fundiertes und strukturiertes Trainingscurriculum für Basisfertigkeiten der minimalinvasiven Chirurgie geschaffen. Der spielerische Charakter des Trainingscurriculums weckt den Ehrgeiz und macht Spaß. 

Maurice Schneider an der Lübecker ToolboxDie „Lübecker Toolbox“ beschleunigt die Ausbildung, spart dadurch Ressourcen, bringt die minimalinvasive Chirurgie weiter voran und kann langfristig einen Beitrag für eine gute chirurgische Versorgung der Patienten leisten. (c) Lübecker Toolbox

 

Zertifikat

Nach erfolgreicher Prüfung schließen die Studenten die Ausbildung mit dem Zertifikat zum Studentischen OP-Assistent (w/m) ab.

 

Ihr Ansprechpartner

Viorel Fetcu

Oberarzt, Facharzt für Visceralchirurgie und Spezielle Visceralchirurgie

02761- 85 2726

v.fetcu@martinus-hospital.de