Krampfadern

Was sind Krampfadern?

Krampfadern (Varizen) sind krankhafte Veränderungen des oberflächlichen Venensystems, meistens der Beine. Durch die starke Erweiterung der Venen und die schließunfähigen Venenklappen staut sich das Blut in den Beinen.

Ursache ist eine Bindegewebsschwäche mit Schwächung der Venenwand und der Venenklappen und einem dadurch verursachten gestörten Rückfluss des Blutes in die oberflächlichen und tiefen Beinvenen. Daher geben ihre Venenwände dem Druck des gestauten Blutes eher nach und erweitern sich. Übergewicht, langes Stehen oder Sitzen, Schwangerschaft und Bewegungsarmut begünstigen das Auftreten von Krampfadern. Wie bei vielen Erkrankungen spielt aber die familiäre Veranlagung die Hauptrolle. 

Krampfadern haben nichts mit Krämpfen zu tun sondern haben ihren Namen durch das mittelhochdeutsche Wort krumm - in diesem Zusammenhang geschlängelt, verbogen bekommen. Anfänglich treten Schwellungen v. a. der Unterschenkel und ein Schweregefühl in den Beinen auf. Gleichzeitig treten zunächst unbemerkt Veränderungen der Haut und der Bindegewebe auf, die sich später als Verfärbungen, Verhärtungen oder sogar als Geschwür bemerkbar machen können. Durch rechtzeitige Entdeckung dieser Erkrankung und entsprechender Therapie könne solche Folgen jedoch vermieden werden.

Diagnostik und Therapie

In unserer gefäßchirurgischen Ambulanz können Sie Ihre Venen untersuchen lassen. Einfach und schmerzlos geht dieses durch eine Ultraschalluntersuchung. Seltener kommt die Untersuchung mit Röntgenkontrastmittel (Phlebografie) zur Anwendung. Danach kann in Abhängigkeit vom Ausmaß der Schädigung der Venenklappen eine entsprechende Therapie erfolgen. Man unterscheidet operative und konservative Behandlungsmethoden.

Bei geringer Schädigung kann zur Verhinderung weiterer Schädigung eine Kompressionsbehandlung erfolgen. Durch Kompression von außen entsteht für die Muskulatur ein Widerlager, wodurch der Abtransport des Blutes Richtung Herz erleichtert wird. Anwendung finden Kompressionsstrümpfe, die von einem Fachmann individuell angepasst werden müssen. Bei täglichem Tragen und richtiger Pflege sollte der Strumpf nach einem Jahr ersetzt werden. 

Die operative Behandlung der Krampfader ist heute sehr vielfältig. Sie zielt auf die Ausschaltung des Rückflusses in die oberflächlichen Stammvenen und wird in unserem Haus seit 30 Jahren erfolgreich durchgeführt. Bei der Standardoperationsmethode werden diese Venen über einen Leisten- bzw. Kniekehlenschnitt an der Mündungsstelle in die tiefe Vene abgesetzt und über Sonden herausgezogen (sogenanntes Stripping) sowie über kleine Inzisionen entfernt. Sind bereits Geschwüre vorhanden kann zusätzlich nach Entfernung der erkrankten Venen eine Deckung der offenen Stellen durch Hautverpflanzungen erfolgen. 

Die Krampfaderoperation kann unter bestimmten Bedingungen ambulant erfolgen. Abhängig vom Ausmaß der Venenschädigung und den Begleiterkrankungen kann jedoch ein kurzer stationärer Krankenhausaufenthalt notwendig sein. Wichtig ist jedoch, dass in den ersten sechs Wochen nach der Operation ein Kompressionsstrumpf tagsüber konsequent getragen wird.